Was brauchen Kinder? Was können wir von ihnen lernen? Kindergartenhelferin Veronika Gusenbauer aus Brunnkirchen kann viel erzählen.
Kindergarten Brunnkirchen. Die Ruhe nach dem Sturm. Es ist 13 Uhr und die meisten Kinder sind abgeholt. Veronika Gusenbauer räumt die letzten Sachen weg – damit morgen wieder alles von neuem beginnen kann: Basteln. Jausnen. Spielen. Für Kinder ist es wichtig, dass sich Abläufe wiederholen. „Viele Kinder fordern Rituale sogar ein. Das gibt ihnen das Gefühl zu wissen, wie’s läuft. Und das ist für Kinder ganz wichtig“, erzählt Veronika Gusenbauer. Das sechste Jahr ist sie schon im Kindergarten in Brunnkirchen. Den Beruf übt sie seit über 20 Jahren aus. „Ich mache meine Arbeit sehr gerne. Auch wenn ich hin und wieder eine Physiotherapie brauche“, lacht sie. Denn eines bringt der Beruf mit sich: viel Bücken. Sessel, Tische – ja sogar die Küchenzeile im Gruppenraum – sind auf eine Körpergröße von rund einen Meter optimiert. Und die übertrifft Frau Gusenbauer doch ein gutes Stück.
Lasst Kinder spielen.
Besonders gern beobachtet Veronika Gusenbauer, wie sich Kinder ins Spielen vertiefen. „Der Renner ist im Moment Krankenhaus-Spielen in dieser Ecke da.“ Da werden Mädchen zu Ärztinnen und Teddybären zu Patienten. Auch Frau Gusenbauer wird regelmäßig „verarztet“. Rollenspiele mögen die Kleinen besonders gern. Um zu spielen, braucht es die passenden Rahmenbedingungen. Dinge, die Kinder ausprobieren können. „Dann funktioniert es auch, dass sie sich selbst beschäftigen. Oder zuschauen. Man muss Kinder nicht andauernd animieren“, davon ist Frau Gusenbauer überzeugt.
Stein oder Herz? Kinder sehen’s anders.
Was man von Kindern lernen kann? Sachen zu sehen, sagt Frau Gusenbauer. „Zum Beispiel zeigte mir ein Kind bei einem Spaziergang einen herzförmigen Stein. Mir wäre er nicht aufgefallen – aber es rief: Ein Herz, wie schön! Da kommt man dann drauf, wie viel Kinder sehen. Es macht Spaß, sie beim Entdecken zu begleiten“, erzählt sie.
Bald steigt Frau Gusenbauer wieder auf ihr Rad und fährt heim in die Nachbar-Ortschaft. Noch so eine Seite, die sie an ihrem Job mag. Er ist einfach um die Ecke. „Ich wohne gerne in Krems-Süd. Da ist man am Land – und doch Kremserin.“

Danke fürs Gespräch, Frau Gusenbauer!
Ich habe wieder was gelernt.