In Walkersdorf hat sich ein Würstlstand zum beliebten Treffpunkt gemausert: Das „Iss-Was“ von Paul Schnetzer.
Er macht alles aus dem Bauch heraus. Nur für den Himbeerkuchen braucht er ein Rezept. Paul Schnetzer bespielt seit gut einem Jahr den Würstlstand neben der Fleischbank Höllerschmid in Walkersdorf. Klar, dass er Fleisch und Würstel einfach vom Nachbarn rüberholt. Frischer geht’s nicht. Daraus wird dann täglich ein Menü. Um € 6,70 gibt’s Suppe und Hauptspeise – jeden Freitag übrigens ausgelöstes Backhendl mit Erdäpfelsalat. Letzterer ist einer von Pauls Spezialitäten – ja, da darf ruhig Zucker rein! Das Rezept von der Oma. Von der hat der 23-Jährige auch vieles in Sachen kochen gelernt.
Nach Omas Küche führte Pauls Ausbildungsweg zum Nigl nach Senftenberg, ins Zillertal, nach St. Michael und schließlich in die Wachauer Stube in Loiben. Irgendwann wollte er sein eigenes Ding machen – nämlich „einfach a guat’s Essen“. Das liefert er jetzt täglich seinen Gästen. Viele kommen aufs Mittagsmenü. Da sitzt der Anzugträger neben dem Blaumann. Viele Pensionisten, die die gute Qualität der Speisen schätzen. Faschierter Braten, Schnitzel, Erdäpfelgulasch. Ein bissl wie bei Oma. Vielleicht schmeckt’s deshalb so gut.
„Es muss die Partie passen.“
Paul Schnetzer ist nicht nur Koch, sondern auch Wirt. Denn die Leute kommen nicht nur auf ein Schnitzel. Sondern auch, weil sie reden wollen. Essen ist mehr als essen. Da geht’s um Kommunikation. Und da muss der Chef ran, wenn nur ein einziger Gast im Raum ist. Schmäh führen, zuhören. Bis die nächsten Gäste kommen und neue Gespräche entstehen. „Wenn die Partie passt, kann so ein Tag ganz schön lange dauern“. Dann bleiben die Gäste sitzen. Dann sperrt Paul später zu.
Iss-Was
Montag bis Freitag von 8.30 bis 20 Uhr, Samstag von 8.30 bis 12 Uhr
Mittagsmenü von Mo-Fr von 11.30 bis 13.30 Uhr (auch zum Mitnehmen
Gewerbestraße 8, 3492 Walkersdorf/Kamp
Die Fotos sind diesmal übrigens von Rainer Friedl – vielen Dank!