Bis es Klick macht.

Das Leben ist kein Prototyp. Deshalb sollte man sich mit Dingen umgeben, bei denen es Klick macht. Zum Beispiel mit Keramik von Sabine Bauer-Mayerhofer.

Oft sind es die kleinen Dinge. Nach einem stressigen Tag nachhause kommen und nicht irgendeine Tasse in die Hand nehmen. Die eigene Tasse. Die so gut in die Hand passt. Nicht zu glatt. Fühlt sich gut an. Klick. Ein kurzer Moment. Urlaub.

Diese Momente formen, das macht Sabine Bauer-Mayerhofer besonders gerne. Sie nennt es Kulinarische Keramik. Gegenstände, die entschleunigen und genießen lassen. Durch viele solcher Gegenstände kann man in ihrem Atelier in der Kremser Lastenstraße stöbern. Das ist generell eine Überraschung mitten in dem Stadtviertel hinter dem Bahnhof. Da betritt man plötzlich ein Haus, das voll ist mit wunderbaren Dingen. Und einen Garten, auf den fast der Begriff „verwunschen“ trifft.

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Sabine Bauer-Mayerhofer.

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Schalen in verschiedenen Formen und Größen. Ganz kleine für die Handvoll Nüsse zum Wein. Oder größere mit Kerbe. In diese passt der Löffel aus Olivenholz besonders schön. „Ich mache meine Keramik für Menschen, die genießen – und ich bin überzeugt, wenn Dinge mit Liebe gestaltet sind, haben sie eine andere Energie als Stücke vom Fließband. Das gilt generell für jedes Handwerk. Da ist Wissen drin, das gutes Leben ausmacht“, sagt Sabine.

Ihre Kunden fragt sie nach ihren Gewohnheiten. Was sie beim und am Essen mögen. „Oft schätzt man Dinge, die man gar nicht lebt. Und oft kommen Kunden erst drauf, was sie wirklich wollen“.

Es gibt also zwei Möglichkeiten bei Sabine. Zwei Wege. Entweder man lässt sich finden. Stöbert durch die Regale bis es Klick macht. Das war bei mir bei den Oliven-Schalen der Fall. Die gibt es in kleinen Serien, jedes für sich ein Einzelstück. Oder man erzählt Sabine von sich und seinen Gewohnheiten – und dann entwirft sie etwas ganz Persönliches. So wie die zweigeteilten Lasagne-Teller. Für die, die sowohl Gemüse- als auch Fleischlasagne gleichberechtigt vor sich auf den Tisch betten wollen.

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Die Keramikerin Sabine Bauer-Mayerhofer hat zwei Seiten. Mindestens. Gebrauchsgegenstände sind die eine. Die künstlerischen Objekte die andere. „Ich will Themen durch meine Keramik transportieren. Dinge, die verbal nicht zu fassen sind.“ Oft kommt der Anstoß von außen. Zum Beispiel, wenn sie bei einer Gruppenausstellung mitmacht. So wie vor Kurzem. Da ging es im Verein raumgreifend um die „Kremser Hasenjagd“.

Angreifen und loslassen. Das macht das Material Ton für sie aus. „Der Moment, wenn man den Ton dem Feuer übergibt, hat immer etwas Magisches. Das kann man nicht vollends steuern, auch wenn ich aus Erfahrung schon vieles weiß. Dann muss man zulassen.“

Zulassen. Anfassen. Loslassen. Ein Besuch im Atelier ist ein haptisches und optisches Vergnügen. Es gibt keine fixen Öffnungszeiten. Man ruft einfach an und macht sich einen Termin aus: 0676/49 30 500

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KERAMIKATELIER Sabine Bauer-Mayerhofer
Lastenstraße 13, 3500 Krems/Donau
saba@keramikatelier.at

 

 

Eigentlich hätt’s der alte Saustall werden sollen.

Die Keramikerin Iris Auer-Möseler hat sich ihre Werkstätte in einem Bauernhaus in Sachsendorf eingerichtet. Ein großes Atelier im ehemaligen Stall wäre zu aufwändig gewesen. Deshalb werkt Iris nun im ältesten Teil des Hauses, hinter schrägen Lehmwänden und schiefen Holztüren. Dieses Mini-Atelier ist für sich schon einen Besuch wert. Also kommt mit rein, der Kaffee wird kalt …

Atelier von Iris Auer-Möseler | www.lustaufkrems.com

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Ich hab‘ Iris dort an einem gemütlichen Sonntag besucht – und bin mit selbstgemachten Mohn-Powidl-Walnuss-Muffins empfangen worden. Sprich: Geiler geht’s nicht. Diese Zeilen entstanden also unter erheblichem Zucker-Einfluss. Was gibt’s Besseres. Denn Kaffee & Kuchen passen perfekt zu Iris‘ Keramik. Besser gesagt auf sie. Auf die Frühstücksteller aus Steinzeug. In die Espressotassen aus feinem Porzellan.

„Meine Stücke müssen funktionell und alltagstauglich sein“, sagt Iris. Deshalb überrascht die filigran wirkende Schale aus Keramik-Spritzern, indem sie robust in der Hand liegt. Die Technik dahinter hat Iris im Zuge vieler Masseversuche entwickelt. Nach ihrem Studium an der Kunstuni Linz hat Iris nämlich in einem Labor für keramische Glasuren und Dekorfarben gearbeitet – und dort experimentiert. Beim Keramik-Machen ist es ein bisserl wie beim Backen. Das geht nicht nur aus dem Bauch heraus. Da muss man sich an Rezepturen und Temperaturen halten.

Und der Vergleich passt auch, wenn man Iris zuschaut. Wie sie die Mischung  in der roten Backschüssel anrührt. Während in der Küche Mandelmakronen und Vanillekipferl rauskommen, ist es bei Iris eine zweifärbige Porzellantasse. In Grau und Weiß, so wie die meisten ihrer Stücke. Reduziert in der Farbe. Verspielt in Struktur & Detail. Was für eine schöne Mischung.

„Beim Zentrieren musst du zentriert sein“. Iris arbeitet auch mit Ton – und mit der Töpferscheibe, die auch noch irgendwie in die Werkstatt passt. Also spiegelt sich den Objekten auch immer der Mensch, der sie macht. In diesem Fall ein sehr sympathischer.

Und was das da draußen ist? „Im Garten liegt ein Teil meiner Diplomarbeit“. Keramik-Objekte, biomorphe Strukturen und Formen. Die ganz andere Seite der Iris Auer-Möseler. Genauso spannend!

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Keramik von Iris Auer-Möseler | www.lustaufkrems.com

Nun noch die wichtigen Details. Hier könnt ihr schöne Stücke von Iris anschauen und kaufen:

Oder – recommended – ihr macht euch mit Iris einen Termin aus und besucht sie in ihrer Werkstätte. iris@iam-keramik.at

Und wen’s noch interessiert – derStandard hat auch gerade über die neue Generation an Keramikern geschrieben und über den Hotspot Stoke-On-Trent.

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