Aqua-Fitness für Fortgeschrittene

Gabriele Schreinbeck sorgt dafür, dass in der Kremser Badearena alles blitzblank ist.
Ein täglicher Kraftakt, den so leicht keiner nachmacht.

bearbeitet-klein-0507

Sie ist eines der Urgesteine in Kremser Gewässern: Gabriele Schreinbeck arbeitet seit 2009 als Reinigungskraft in der Badearena. Davor war sie 11 Jahre im Baderestaurant. Der 47-Jährigen macht hier also niemand was vor – und auch nicht so leicht nach. Denn das tägliche Programm, das sie hier absolviert, fällt unter Fitness für Fortgeschrittene. Gemeinsam mit ihren fünf Kolleginnen ist sie für die Reinigung von Hallenbad und Sommerbad zuständig. Sommer heißt für sie: doppelte Arbeit. Dann muss sie hin und her flitzen zwischen den Toilett-Anlagen draußen und drinnen. Nachfüllen. Schrubben. Wischen. Runter zu den Schülerkabinen. Rauf in die Dampfkammer. Auch die Gehwege im Sommerbad fallen in ihren Bereich. „Man glaubt ja gar nicht, was man da so alles findet“, schmunzelt Frau Schreinbeck.

bearbeitet-klein-0577

bearbeitet-klein-0611

bearbeitet-klein-0653

 

Man muss sich verlassen können.

Sie beginnt ihren Arbeitstag um viertel Sechs. Freiwillig. Eigentlich müsste sie ja erst um Sechs hier sein. Aber Gabriele Schreinbeck mag die Ruhe in der Früh. Nach ihrem Morgenkaffee sperrt sie alle Türen auf. Und dann ist Hochbetrieb angesagt bis 9 Uhr. Bevor das Bad öffnet, muss alles picobello sein. Das geht nur, wenn die Kolleginnen Hand in Hand arbeiten: „Man muss sich auf die anderen verlassen können. Sonst geht sich das nicht aus.“ Gut, dass hier alle einander so gut verstehen. Das schätzt auch Frau Schreinbeck: „Ich geh gerne arbeiten. Und das ist wichtig. Denn ich verbringe mit meinen Kollegen ja mehr Zeit als mit meiner Familie. Irgendwie ist das Bad auch Familie.“

bearbeitet-klein-0626

bearbeitet-klein-0489

bearbeitet-klein-0537

 

Allrounder mit offenem Ohr

Gabriele Schreinbeck bezeichnet sich selbst als Allrounder. Als Reinigungskraft springt sie nämlich auch an der Kassa ein oder als Badeaufsicht, wenn die Kollegen in Pause sind. Auch wenn Frau Schreinbecks Pensum dicht ist, nimmt sie sich Zeit für die Gäste. Viele kommen zum Reden ins Bad: „Früher war ich nicht so offen. Aber hier bekommt man so einiges mit, da versteht man dann besser. Viele Menschen brauchen Ansprache, weil sie alleine zuhause sind.“ In der Badearena Krems bekommt man also nicht nur Abkühlung. Sondern ab und zu auch ein Stück menschliche Wärme.

bearbeitet-klein-0662

bearbeitet-klein-0598

Badearena Krems
Strandbadstraße 5
3500 Krems
Telefon: +43 (0) 27 32 / 801 600
badearena@krems.gv.at
www.badearena.at

Ein Herz, wie schön!

Was brauchen Kinder? Was können wir von ihnen lernen? Kindergartenhelferin Veronika Gusenbauer aus Brunnkirchen kann viel erzählen.

klein-bearbeitet-8761

Kindergarten Brunnkirchen. Die Ruhe nach dem Sturm. Es ist 13 Uhr und die meisten Kinder sind abgeholt. Veronika Gusenbauer räumt die letzten Sachen weg – damit morgen wieder alles von neuem beginnen kann: Basteln. Jausnen. Spielen. Für Kinder ist es wichtig, dass sich Abläufe wiederholen. „Viele Kinder fordern Rituale sogar ein. Das gibt ihnen das Gefühl zu wissen, wie’s läuft. Und das ist für Kinder ganz wichtig“, erzählt Veronika Gusenbauer. Das sechste Jahr ist sie schon im Kindergarten in Brunnkirchen. Den Beruf übt sie seit über 20 Jahren aus. „Ich mache meine Arbeit sehr gerne. Auch wenn ich hin und wieder eine Physiotherapie brauche“, lacht sie. Denn eines bringt der Beruf mit sich: viel Bücken. Sessel, Tische – ja sogar die Küchenzeile im Gruppenraum – sind auf eine Körpergröße von rund einen Meter optimiert. Und die übertrifft Frau Gusenbauer doch ein gutes Stück.

klein-bearbeitet-8707

klein-bearbeitet-8709

klein-bearbeitet-8705

Lasst Kinder spielen.

Besonders gern beobachtet Veronika Gusenbauer, wie sich Kinder ins Spielen vertiefen. „Der Renner ist im Moment Krankenhaus-Spielen in dieser Ecke da.“ Da werden Mädchen zu Ärztinnen und Teddybären zu Patienten. Auch Frau Gusenbauer wird regelmäßig „verarztet“. Rollenspiele mögen die Kleinen besonders gern. Um zu spielen, braucht es die passenden Rahmenbedingungen. Dinge, die Kinder ausprobieren können. „Dann funktioniert es auch, dass sie sich selbst beschäftigen. Oder zuschauen. Man muss Kinder nicht andauernd animieren“, davon ist Frau Gusenbauer überzeugt.

 klein-bearbeitet-8719

Stein oder Herz? Kinder sehen’s anders.

Was man von Kindern lernen kann? Sachen zu sehen, sagt Frau Gusenbauer. „Zum Beispiel zeigte mir ein Kind bei einem Spaziergang einen herzförmigen Stein. Mir wäre er nicht aufgefallen – aber es rief: Ein Herz, wie schön! Da kommt man dann drauf, wie viel Kinder sehen. Es macht Spaß, sie beim Entdecken zu begleiten“, erzählt sie.

Bald steigt Frau Gusenbauer wieder auf ihr Rad und fährt heim in die Nachbar-Ortschaft. Noch so eine Seite, die sie an ihrem Job mag. Er ist einfach um die Ecke. „Ich wohne gerne in Krems-Süd. Da ist man am Land – und doch Kremserin.“

klein-bearbeitet-9267

klein-bearbeitet-8768
Ein Spruch, der Frau Gusenbauer besonders gefällt.

klein-bearbeitet-9254

Danke fürs Gespräch, Frau Gusenbauer!
Ich habe wieder was gelernt. 

Hollenburger Konglomerat

In Schloss Hollenburg werden jeden Monat feine Wein-Kistln gefüllt. Ein Besuch bei der Abothek.

Veranstaltungshinweis: Weinfrühling 28. bis 30. April: Kosten & Knotzen

Wenn sich der Monat zu Ende neigt, wird wieder gepackt: Kiste um Kiste. Jeweils drei Weine zu einem Thema, ganz unkompliziert. Denn nichts weniger als „die Demokratisierung des Weines“ hat Philipp Geymüller mit seiner Abothek im Sinn. „Ich will die Leute auf eine Reise mitnehmen und den Zugang zum Wein vereinfachen. Es gibt so ein riesiges Angebot. Das braucht es wen, der Empfehlungen abgibt und eine Vorauswahl trifft.“

Kurator in Sachen Wein sozusagen. Spannender Job. Sehr spannender Arbeitsplatz: Philipp ist nämlich ein Geymüller – der Familie gehört das Schloss Hollenburg schon seit dem frühen 19. Jahrhundert. Bis in die 80er Jahre war es selbst auch ein Weingut – die Liebe zum Wein praktisch in die Wiege gelegt. Seit kurzem führt Philipp die Abothek von seinem Büro in Schloss Hollenburg aus. Hier soll es in Zukunft auch immer wieder Veranstaltungen zum Thema geben – so wie jetzt beim Weinfrühling. Da wird gekostet und geknotzt, auch bis später in den Abend hinein.

klein-bearbeitet-7617

klein-bearbeitet-7567
Jeden Monat von Hand gepackt: die Abo-Kistln

Kistln von nah und fern

Die Abo-Kistln gibt’s einzeln oder im Abo für 3, 6 oder 12 Monate. Jeden Monat zu einem anderen Thema. Im April geht’s da ganz regional her mit drei Weinen rund um den Wetterkreuzberg. Der ist aus vielerlei Hinsicht spannend. Ein Grenzberg zwischen den politischen Bezirken und den Weinregionen Krems- und Traisental. Das Terroir, geprägt vom „Hollenburer Konglomerat“, einem kalkhaltigen Boden. Da kann man zum Beispiel einen Grünen vom Weinhof Hoch entdecken, einen Riesling vom Weingut Forstreiter und einen Rosé vom Figl.

„Ich suche immer authentische Vertreter einer Region. Einen Cabernet Sauvignon aus Österreich würde ich nicht ins Kistl packen.“

Andere „Konglomerate“ der Abothek kommen von weiter her. Im März war die Pfalz dran, im Mai gibt’s im Kistl drei Weine aus der Thermenregion. „Da wachsen ganz tolle autochthone Sorten. So kann man sein Spektrum verbreitern, Neues entdecken“.

klein-bearbeitet-7650
Diesen Raum macht Philipp Geymüller von 28. bis 30. April zur Abothek-Lounge.

klein-bearbeitet-7599

klein-bearbeitet-7596

Lang lebe das Spitzerl.

Generell empfiehlt Philipp Geymüller „viel zu trinken“. Vieles zu probieren. So wird das Spektrum größer, der zwischenmenschliche Abstand kleiner. „Beim Wein kommen die Leute echt zusammen. Er enthemmt, aber auf gute Weise. Schon die Griechen versuchten lange das leichte Spitzerl zu halten, weil dieser Zustand so anregend ist.“

Da der Mensch auf Dauer nicht vom Wein allein lebt, frage ich Philipp nach seinen Tipps rund um Hollenburg. Das gehört ja zu Krems, „drenta da Donau“ ist für viele aber schon eine andere Welt.

Kulinarisch wäre da Da Josef in Wagram zu nennen oder der das Bioweingut/der Heuriger Harm in Krustetten. Gutes Bier und eine tolle Terrasse gibt’s im Lumpazibräu in Hollenburg. Und auch für den sportlichen Ausgleich gilt: Hollenburger Konglomerat. Rauf aufs Wetterkreuz, zu Fuß oder mit dem Rad. „Das ist völlig untouristisch, da hat man auch bei schönem Wetter seine Ruhe.“

Ich schüttle mich lieber bei einer Runde durch’s Schloss aus. Da gibt’s nämlich auch viel Kunst zu entdecken und einen beeindruckenden Weinkeller. Möge sich der Kreis schließen …

klein_bearbeitet-7683

klein_bearbeitet-7697

klein-bearbeitet-7711
Eine Installation von Ona B. auf dem Weg in den Weinkeller.

Abothek / Schloss Hollenburg

office@abothek.at
M: +43 676 84661213
www.abothek.at

%d Bloggern gefällt das: