Der „Greenkeeper“ der Stadt heißt Mario Streibel. Er hält den Rasen im Stadtpark an der kurzen Leine. Aber nicht nur das.
Wenn man in Krems vom Ausbau der Grünflächen spricht, dann als etwas Positives. Mehr Grün heißt mehr Raum zum Leben, zum Draußensein. Durchatmen. Für Mario Streibel bedeutet mehr Grün mehr Arbeit. Er arbeitet bei der Stadtgärtnerei und mäht den Rasen in ganz Krems – zirka 86 Hektar. Und das, liebe Leserinnen und Leser, hat nichts mehr mit unserer Samstagsnachmittagsbeschäftigung zu tun. Das ist harte Arbeit von 6 Uhr Früh bis 4 Uhr nachmittags.
Mario Streibel macht’s Freude. Den ganzen Tag draußen sein zu können – für ihn ein Privileg. „Am schönsten ist die Stadt um 6 Uhr Früh. Wenn ich der erste im Stadtpark bin und es wirkt, wie wenn alle noch schlafen würden“. Das Um und Auf: Wasserdichte Schuhe. „Wenn die Füße trocken sind, dann ist dir nicht kalt“.
Seit Kurzem mäht er den Rasen mit einem neuen Boliden. Mit Heizung und Rückwärts-Kamera. Handarbeit bleibt’s trotzdem, wenn’s drum geht, die Maschine am Laufen zu halten. Sie zu leeren, zu schmieren, zu reinigen. Viele Arbeiten sind auf den ersten Blick gar nicht sichtbar.
Stadtpark. Vorzeigepark. „Hier muss es einfach passen, da darf man’s nicht verschlafen. Jeder der nach Krems kommt, kommt auch am Stadtpark vorbei“, sagt Mario Streibel. Obwohl sein Lieblingsplatz ja der Tiefenbacher Park ist, da geht man beim Stadtpark noch an der Evangelischen Kirche vorbei und biegt Richtung Donau durch die Unterführung. „Dort ist es auf einmal ruhig – und einen Spielplatz gibt’s auch“. Für den sind aber die Kollegen verantwortlich. Die Stadtgärtnerei betreut nämlich nicht nur die Grünflächen, Bäume und Blumenbeete – sondern auch ganze 23 Spielplätze.
Und dass das Ganze nur im Team machbar ist, ist auch klar. „Wenn die Straßenkehrer-Kollegen mir nicht die Papierln vom Rasen klauben, habe ich mit dem Rasenmäher keinen Auftrag. Es funktioniert, weil ich mich auf die anderen verlassen kann“.
Im Frühjahr heißt es besonders schnell sein. Jetzt wächst alles. Für den Stadtpark braucht er dann zwei Arbeitstage. Wenn er nicht Rasen mäht, dann schneidet er Hecken und Bäume. Ahorn, Linde, Kastanie, Pappel: Zirka 6.000 Bäume stehen in Krems auf öffentlichem Grund – und wollen gepflegt werden. Mit besonders viel Liebe: „Ich schneide die Bäume und Hecken so, wie ich sie bei mir zuhause schneiden würde“.
Bei der Gelegenheit hole ich mir vom Profi auch gleich den Pflege-Tipp fürs satte Green @ home. „Rasen muss man düngen. Wenn’s heiß und trocken ist: gießen und Hände weg vom Dünger, sonst verbrennt er“. Gut, ist notiert.
Zum Schluss noch einen schönen Satz von Mario, den ich auch sofort unterschreiben würde: „Als Kremser vergisst man oft, wie schön’s hier ist. Aber Krems ist schön. Wirklich schön.“
Ja, schaut her! Das gilt auch für die vielen versteckten Winkel im Stadtpark.
Vielen Dank fürs Gespräch, Mario!
Danke, lieber Stadtpark! Es war wieder mal schön bei dir.
Great read tthank you
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