Draußen zuhause

Vieles muss laufen, damit in Krems alles läuft. Manfred Wohlgemuth und seine Kolleginnen und Kollegen am Wirtschaftshof arbeiten jeden Tag dafür.

Mädchen für alles sei er, sagt Manfred Wohlgemuth. So vielseitig sind seine Aufgaben am Wirtschaftshof. So flexibel ist er in dem, was er kann und tut. Das, was wir Ottonormal-Kremser vom Wirtschaftshof kennen, ist ja nur die Spitze des Eisbergs: Wir entsorgen dort den Müll, der nicht in die Tonne passt oder darf. Hinter den Containern befindet sich aber noch ein Labyrinth an Werkstätten, Garagen, Lagerräumen. Hier werken Tischler, Elektriker, Kanalarbeiter, Gärtner, ja auch die Kremser Müllabfuhr ist am Gelände stationiert. Zirka 30 Leute sind sie hier, sagt Herr Wohlgemuth. Und eigentlich kann er mit allen. „Nur wenn jemand nicht grüßen kann, das ärgert mich. Aber prinzipiell rennt der Schmäh bei uns. Und das ist gut so.“

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Stauden schneiden, Randsteine setzen: Manfred Wohlgemuth kann alles. Hauptsache: draußen.

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Der Kick, dass jeder Tag anders ist

Manfred Wohlgemuth ist das „Chamäleon“. Regelmäßig fährt er mit am Müllwagen. Doch meistens ist er am Hollenburger Wirtschaftshof. Außenstelle sozusagen. Da schaut er drauf, dass das Gelände in Ordnung ist. Und er ist für die umliegenden Orte zuständig. Für Thallern, Angern, Brunnkirchen, das Wetterkreuz. Da geht’s darum, Stauden zu schneiden, Gehsteige zu säubern, Randsteine einzusetzen. Am nächsten Tag kann’s sein, dass er den Asphaltierern hilft, wenn wieder ein Stück Straße zu machen ist. Oder er fährt mit in eine der Schulen, für die die Stadt zuständig ist, zum Ausräumen oder Ausbessern. Kein Tag ist wie der andere. „Ich bin gern unterwegs und mag den Kick, dass jeder Tag anders ist. Einen Computer könnt’ ich nicht einmal einschalten. Ich bin draußen zuhause.“

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„In zwei Jahren hab’ ich den 30er

… erzählt Manfred Wohlgemuth. Lebensjahre? Geht sich nicht ganz aus, lacht der 58-Jährige. Aber Arbeitsjahre für die Stadt Krems. „Und es war eine gute Entscheidung. Das ist ein sicherer Job, und das ist in einem gewissen Alter auch sehr wichtig.“ Langweilig wird ihm wohl nie werden, dem Herrn Wohlgemuth. „In der Pension, da werde ich dann wahrscheinlich nur mehr draußen sein.“

Danke fürs Gespräch, Herr Wohlgemuth!

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Alle Jahre wieder …

… montieren Oliver Zach und Manuel Berndl tausende Glühlampen ab. Schließlich ist jetzt Schluss mit Weihnachten. Ein Portrait der Stadt-Elektriker.

Andere laden auf ihre Mobilgeräte Apps und Spiele. Oliver Zach und Manuel Berndl steuern mit dem „leiwanden Bereitschafts-Tablet“ die Wasserversorgung von ganz Krems. Damit können sie überall prüfen, ob im Wasserwerk alles passt. Alles Elektronische zumindest – für das sind die beiden in der Elektroabteilung der Stadt Krems zuständig. Aber nicht nur für das. Auch für die Parkscheinautomaten, Ampeln, die Beleuchtung im Stadtpark oder am Eislaufplatz – und jetzt gerade für die Weihnachtsbeleuchtung. Die muss Anfang des Jahres abmontiert werden. Das heißt: 12 Weihnachtsbäume von rund 700 Lichtern befreien. 30 Leucht-Ornamente in der Kremser Landstraße abbauen. 3 Kilometer Kabel wieder aufrollen. Ein bis zwei Wochen Arbeit. Alle Jahre wieder. Für die zwei jungen Mitarbeiter der Stadt Krems ist es das erste – beide sind 2016 zur Stadt Krems gewechselt.

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Geschafft. Die Weihnachtsbeleuchtung wartet mittlerweile im Lager auf ihren nächsten Einsatz ab November.

Eine „Tankstelle“ fürs Elektroauto

Oliver Zach und Manuel Berndl erledigen ihre Arbeiten eigentlich immer im Team. Weil viele Sachen so einfacher gehen. Und „weil es Spaß macht, miteinander zu arbeiten. Wir sind im selben Alter, kennen uns schon von früher“, sagt Manuel Berndl. Manchmal sind sie auch mit dem Elektroauto der Stadt Krems unterwegs. Ein Gefährt, das sich, ihrer Meinung nach, wirklich gut fährt. Die „Tankstelle“ dafür haben sich beide einfach selbst gebaut – Elektriker muss man sein! Strom tanken – das können in Krems übrigens auch E-Bikes. Am Südtiroler Platz gibt es die erste öffentliche Aufladestation.

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Von der Stromtankstelle bis zur Eislaufplatz-Beleuchtung: Oliver Zach und Manuel Berndl schauen drauf, dass die Energie fließt.

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Job mit außergewöhnlichen Perspektiven

Die Arbeit führt die beiden auch an viele ungewöhnliche Orte. Plätze, die sonst keiner kennt. „Mein Lieblingsstelle ist beim Hochbehälter in Hollenburg. Da hat man einen tollen Blick auf Krems und Stein“, findet Oliver Zach. Warum sich die beiden damals für die Elektriker-Lehre entschieden haben? „Weil’s immer ein Schritt ins Ungewisse ist, das ist spannend. Strom kann man nicht sehen“, sagt Manuel. „Aber spüren kann man ihn“, kontert Oliver.

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Für die beiden geht’s weiter zu neuen Aufgaben. Viel Spaß & alles Gute!

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