Zick, Zack, Stein!

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Schöner shoppen im „Kleine Welten“ von Barbara Juric

Ein eigenes Geschäft? Kam ihr eigentlich nie in den Sinn. Als Barbara Juric durch Stein schlenderte, war sie auf der Suche nach einer Werkstatt. Ein Platz zum Restaurieren sollte es werden. Kinderküchen, Möbelstücke. Doch als sie das Lokal in der Steiner Landstraße 14 sah, wusste sie:

Wenn ich je ein Geschäft aufmache, genau hier.

Zu dieser Zeit, war noch ein Verein eingemietet, doch die Tür stand offen. „Mein Lebensgefährte sagte zu mir: Komm wir fragen einfach einmal. Tja, und der Zufall wollte es, dass der Verein gerade dabei war auszuziehen. Praktisch ein Lotto Sechser. Genau in dem Moment wusste ich: Hier starte ich etwas Neues“.

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Schöne Dinge mit dem Anspruch

Seit Mai 2019 hat Barbara Juric ihren Laden offen. Ein Schlaraffenland – sowohl für kleine als auch große Fans von schönen Dingen. Nur einmal legt man die tollen Schreibgeräte von Traveler’s Company in die Hand und will fortan nie wieder zum Plastikkuli greifen. Der Edelstahl und das Messing, aus dem sie hergestellt sind, werden mit der Zeit noch schöner.

„Bei mir kann man Dinge kaufen, die lange Freude machen – ja sogar an die nächste Generation weitergegeben werden können. Auch das verstehe ich unter Nachhaltigkeit.“

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Schreibwaren, Papeterie, Bücher: Hier finden Erwachsene erlesenes Spielzeug. Dazwischen stärkt man sich mit einem Espresso von Akrap Kaffee. Hinter dem steht Barbaras Lebensgefährte Christian Akrap. Normalerweise gibt es seine Röstungen nur in der Wiener Theobaldgasse zu kaufen – durch Barbara nun auch in Stein. Am besten man gönnt sich dazu ein Stück Schokolade von Tiroler Edle. Es ist ein offenes Geheimnis, dass viele ihrer Kunden extra wegen dieser ins Kleine Welten pilgern …

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Aber auch die Kleinen machen große Augen, wenn sie den Raum entdecken mit dem Spielzeug aus Holz, den Malfarben von STOCKMAR, den Kinderschuhen von Froddo – oder Barbaras selbstgebaute Kinderküchen, die auf der Rückseite ein Waschsalon sind. Wer sich eine sichern will, sollte schnell sein. Denn den ursprünglichen Plan, sich auf selbstgebaute Kindermöbel zu spezialisieren, hat Barbara Juric wieder geändert. Zu viele tolle Sachen wollen zusammengetragen werden, da bleibt fürs Bauen momentan keine Zeit. Manchmal tut es gut, Pläne wieder zu ändern. Ein bissl Zick-Zack, das macht Barbara generell aus. Erfahrung in vielen Berichen hat die geborene Oberösterreicherin gesammelt: Die Modeschule besucht, Publizistik und Sozial- und Kulturanthropologie studiert. Bei der APA gearbeitet, eine Ausbildung zur Shiatsu-Praktikerin absolviert.

„Nach Stein bin ich wirklich auf einem Zick-Zack-Weg gekommen. Angekommen.“

Hier ist ein Platz zum Bleiben, findet Barbara. Obwohl die nächste Idee schon im Kopf schlummert. Einen weiteren Raum und einen Hof gibt es nämlich noch im Kleine Welten. Vielleicht wird daraus ja wirklich die Upcycling-Werkstatt, die sie ursprünglich im Kopf hatte. Krems/Stein ist auf jeden Fall der richtige Platz dafür: „Hier habe ich das Gefühl, dass noch etwas geht in dieser Stadt.“

Kleine Welten
Steiner Landstraße 14/1
3503 Stein an der Donau

Öffnungszeiten: Do & Freitag von 13 bis 18 Uhr
Samstag & Sonntag von 12 bis 18 Uhr
T- +43 68110527595
E-Mail: office@kleinewelten.at

Man röstet nur mit dem Herzen gut.

Bernd Salat macht seine Musik so wie seinen Kaffee – mit dem Bauch und mit Gefühl. Jeden Montag röstet er bei den Beyers in Stein seinen Salatkaffee.

Ich hab den 25-Jährigen im Cimbalino am Campus Krems getroffen. Auf keinen Kaffee. Eigentlich nur für ein schnelles Foto – das Interview hätten wir ja schon per E-Mail erledigt gehabt. Aber irgendwie hört man dem Bernd gern zu. Weil er so anders erzählt als viele. Viele Dinge anders sieht als die meisten. Weniger Angst hat als alle anderen.

Bernd Salat | www.lustaufkrems.com

Bernd Salat | www.lustaufkrems.com
Bernds Rohstoff Rohkaffee.

Mit 17 die Entscheidung die Schule Schule sein zu lassen. Um Musik zu machen. Das große Gefühl der Freiheit. Straßenmusik in der Kremser Landstraße.  „Ich bin da vor dem Spar gestanden, hab mit geschlossenen Augen einen Song von Leonhard Cohen gesungen. Plötzlich singt eine 70-jährige Dame mit mir – und schenkt mir 10 Euro und eine Wachauer Schnitte“. Irgendwie fast ein bissl zu romantisch, denkt man sich. Aber Bernd erzählt mit so einer Begeisterung, dass das schon wieder passt.

Erdige Meeresmusik. Sagt er über seine Songs. Heute hört man sie nicht mehr in der Landstraße, sondern seine Band „Beau“ auf Ö3. Ein Song aus seinem Soloprojekt hat es auf die FM4 Soundselection geschafft. Ein sehr schöner, wie ich finde:

Aber zurück zum Kaffee. Um den geht’s jetzt.

Eins, zwo, Interview!

Ich röste, also bin ich. Was ist das Schöne an dem Beruf?
Ums ganz einfach auszudrücken, ist es die Freiheit, das Meditative, das das Kaffeerösten für mich so spannend macht.

Was hat dein Kaffee mit Krems (mit der Gegend) zu tun?
Ich bin nur durch die Herzlichkeit der Familie Beyer zum Kaffeerösten gekommen. In ihrer von den Jahren gezeichneten Greisslerei zu stehen, den Blick auf die Donau gerichtet, und den leisen Tönen des ersten Cracks zu lauschen ist Idylle. Kaffeerösten passt einfach so gut in die Kremser Landschaft.

Das beste Kaffeehaus der Welt?
Ist für mich überall dort, wo ein stimmiges Gefühl einkehrt. Ich könnte stundenlang am Markt in Barcelona stehen und einen Espresso nach dem anderen schlürfen. Nicht weil der dort so gut oder so günstig ist, nein, weil die Athmosphäre einfach genial ist.

Zu einem guten Kaffee passt am besten …
Andre Heller und ein Stueck 85%ige Zartbitterschoko.

Dein Tipp für einen guten Kaffee zuhause …
Fuer alle Nicht-Freaks, die keine Siebträgermaschine zuhause haben: Frisch gerösteten Kaffee, frisch mahlen und dann entweder filtrieren oder mit der altbewährten Bialetti-Kanne zustellen. Das ist einfach, günstig und schmeckt.

Krems. Kaffeehauptstadt Europas. Klingt …
als hatte ichs letzte Nacht geträumt.

Bernd Salat | www.lustaufkrems.com

Bernds Kaffee könnt ihr im Kaffee Campus Krems oder in der Labstelle in Wien kaufen. Oder ihr bestellt ihn via crema@salatkaffee.com.

Mehr über Bernd und seine Musik gibt’s auf http://berndsalat.com

Wordrap, röstfrisch.

Die Kaffeeröster Doris Karl und Felix Teiretzbacher im Doppel-Interview.
 

Krems und der Kaffee – der Geschichte zweiter Teil. Letzte Woche ging’s um die Beyers aus Stein – Kaffeeröster seit unglaublichen 55 Jahren. Heute sind Doris und Felix dran. Beide genauso röstfrisch wie umtriebig. Die 2 haben für mich – abseits ihrer Liebe zum Kaffee – eines gemeinsam. Nämlich das „Wir machen das“-Gen. Das Ärmel-Hochkrempeln und Tun. Obwohl rundherum vielleicht viele Stimmen flüstern, dass das nicht geht. Oder nicht so. Oder bestimmt nicht so einfach.

Mit dieser Einstellung haben die zwei schon vieles bewegt in Krems. Doris das MOYOme mitgegründet. Felix das Cimbalino aufgemacht. Die Doris dem neuen Kaffee Campus Krems ihren Stempel aufgedrückt. Der Felix röstet seit Sommer in seiner neuen wunderbaren Rösterei neben einem noch wunderbareren (na servas) Wirtshaus in St. Pölten – dem Vincent Pauli.

 

Ich find das toll. Deshalb krempel ich auch meine Ärmel hoch und hau für euch in die Tasten. Weil’s im Leben ums Tun geht. Und weil dieses Tun Krems gut tut.

Ich hab Felix und Doris zum Doppel-Interview über Krems & Kaffee gebeten. Hier kommen sie, die brühheißen Fakten im koffeinhaltigen Word Rap!

Drei Eigenschaften, die ein guter Kaffee haben muss.

Doris: voller Körper, feine Säure, süße Frucht.
Felix: Süße, Frucht und Körper.

„Ich röste, also bin ich.“ Was ist das Schöne an dem Beruf?
Doris: der unendlich vielfältige, kreative Schaffensprozess – jede Ernte ist eine neue Herausforderung UND: Kaffee=Leidenschaft & so sind auch die Menschen rund um das Produkt von Leidenschaft getriebene – das daugt ma.
Felix: Ich veredle ein eigentlich ungenießbares Rohprodukt in eins der beliebtesten Genussmittel der Welt. Ist doch super, oder?

Was hat dein Kaffee mit Krems zu tun?
Doris: Hier hab ich Kaffee lieben gelernt, hier steht mein Röster, so heißen meine Kaffees.
Felix: In Krems bzw. in Stein eröffnete ich meine Kaffeebar, das Cimbalino, und beschloss auch zugleich irgendwann mal selbst zu rösten. 3 Jahre später erfüllte ich mir das auch …

Wie trinkt du deinen ersten Kaffee in der Früh am liebsten? Und wie/wann den letzten?
Doris: In der Früh: Handaufgegossener Filter aus der Hario V60. Espresso / wie? letzten?
Felix: Egal wann – Hauptsache in Ruhe.

Das beste Kaffeehaus der Welt …
Doris: existiert in meiner Vorstellung (da aber schon ziemlich konkret), entdeckt noch nicht
Felix: Ist immer genau das, wo ich gerade drinnen sitz‘ oder steh‘ und mich wohlfühle und der Kaffee schmeckt.

Zu einem guten Kaffee passt am besten …
Doris: ein besonderer Mensch, Zeit & gute Musik
Felix: noch ein guter Kaffee

Dein Tipp für einen guten Kaffee zuhause …
Doris: Filter handaufgegossen

Felix: Lieber ein bißchen mehr Aufwand (heißt nicht mehr Geld) und man kann sich großartige Tassen zaubern. Am besten Kaffees von Röstereien aus der Umgebung und die Vielfalt genießen.

Krems. Kaffeehauptstadt Europas. Klingt …
Doris: überextrahiert 😉
Felix: affenstark 🙂

Danke, liebe Kaffeemenschen. Ich schließe mit ein paar Eindrücken vom neuen Kaffee Campus Krems – und mit dem Ausblick auf den dritten Teil der Kaffee-Geschichte. Es gibt nämlich noch einen interessanten Röster in Krems, einen äußerst musikalischen. Aber den stell ich euch das nächste Mal vor. Bleibt dran & bis bald!

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