Aller guten Dinge: EL TRÈS!

Krems ist ein Lokal reicher! Auf der Karte des EL TRÈS stehen Tapas, Wein und Kultur.

Der Marmor ist derselbe. Bis in die Neunziger stapelten sich auf ihm Torten, Beugel, Strudel. Seit November wandern Sardinen, Salami und spanische Weine drüber. Das EL TRÈS hat in der Spänglergasse 3 in der Kremser Innenstadt aufgemacht. Dort, wo früher die Konditorei Weiß war. „Mein Großvater hat sie in den Zwanzigern gegründet. Jetzt schließt sich der kulinarische Kreis“, erzählt der Besitzer Robert Supper. Gemeinsam mit Elena Holgado Péres steht er hinter dem kleinen Lokal mit großem Anspruch. Ein Ort fürs gemütliche Aufeinander-Treffen soll es sein.

Für eine Gesellschaft ist es wichtig, dass es Orte gibt, wo Menschen in Ruhe zusammenkommen können.

sagen Elena und Robert.

Deshalb gibt es nicht nur das verbindende Achtel Wein. Sondern auch Kulturprogramm. Die große Wand im Lokal wollen Elena und Robert jungen Künstlerinnen und Künstlern zur Verfügung stellen. Als kleine Ausstellungsfläche, Starthilfe. Jeden Donnerstag ist Salsa-Abend. Doppelt beschwingt.

Knacken wir eine Konserve?

Ein guter Gratmesser für die Stimmung in einem Lokal ist die kleine Schüssel Knabbereien, die automatisch zum Achtel Wein auf den Tresen gestellt wird. Das ist mehr als Salz und Fett. Sondern eine Einladung, es sich doch gemütlich zu machen. Klar, dass Elena das im EL TRÈS auch zelebriert. Die sympathische Spanierin hat aber kulinarisch noch viel mehr im Gepäck für ihre Gäste.

In Spanien haben Konserven eine große Tradition. Das möchte ich auch in Krems leben.

Elena

Ein Tipp lautet also, sich eine der bunten Konserven im Regal auszusuchen. Elena knackt dann die Dose und serviert sie mit Baguette oder Chips. Sardinen, Anchovis, Oktopus. Für Fortgeschrittene dürfen es auch die Herzmuscheln sein „Aber vielleicht sind die für euch zu much“, lächelt die Spanierin. Alle gemeinsam haben sie, dass sie aus kleinen spanischen Manufakturen kommen. So wie eigentlich alle Produkte hier. Der Käse kommt aus Toledo – „aus dem Dorf meiner Mutter“ – die Salami aus Salamanca.

Die hübschen Pakete kann man auch nachhause mitnehmen. Das gilt auch für die anderen Delikatessen im Regal.

Unter der Oberfläche

Wenn man wissen will, was drunter ist, fragt man Robert. Der Geophysiker kennt das Haus, dessen Basis aus dem 15. Jahrhundert ist, wie seine Westentasche. Dort, wo heute die spanischen Weine lagern, überwinterten früher die rohen Eier für die Konditorei in großen Stein-Bottichen. Geht man noch einen Schritt weiter, müsste man zwischen Kristallin (der ehemaligen Böhmischen Masse) und Donauschotter landen. „Irgendwo hier verläuft die Grenze, wo diese beiden Gesteinsschichten in Krems aufeinander treffen“, erzählt Robert. Auch sonst lässt sich viel Krems-Geschichte in der Geschichte des Hauses lesen. Zum Beispiel, dass die Spänglergasse früher viel schmäler war, weil die Räume des Hauses breiter waren.

Eine Original Tortenschachtel aus der Konditorei von Anton Weiß, Roberts Großvater.

Man kann also mit Fug und Recht behaupten, dass das hier ein ganz besonderes Platzerl ist. Das liegt vor allem an den zwei Gastgebern, die auf ein offenes Lokal-Konzept setzen. „Jetzt setze ich das um, was ich schon lange will“, sagt Elena, die früher hinter dem Gozzo in der Landstraße stand. „Es ist ein Prozess bis man genau das findet, was zu einem passt.“

Macht kurzen Prozess: Probiert die Tapas rauf und runter. Nein, es gibt sonst nix Warmes zu essen. Und macht euch eine schöne Zeit im EL TRÈS.
Es hat Donnerstag und Freitag von 11.30 bis 14.30 und 16.30 bis 22 Uhr geöffnet, samstags von 11.30 bis 22 Uhr (Stand Jänner 2020). Spängleragsse 3, 3500 Krems/Donau

Zick, Zack, Stein!

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Schöner shoppen im „Kleine Welten“ von Barbara Juric

Ein eigenes Geschäft? Kam ihr eigentlich nie in den Sinn. Als Barbara Juric durch Stein schlenderte, war sie auf der Suche nach einer Werkstatt. Ein Platz zum Restaurieren sollte es werden. Kinderküchen, Möbelstücke. Doch als sie das Lokal in der Steiner Landstraße 14 sah, wusste sie:

Wenn ich je ein Geschäft aufmache, genau hier.

Zu dieser Zeit, war noch ein Verein eingemietet, doch die Tür stand offen. „Mein Lebensgefährte sagte zu mir: Komm wir fragen einfach einmal. Tja, und der Zufall wollte es, dass der Verein gerade dabei war auszuziehen. Praktisch ein Lotto Sechser. Genau in dem Moment wusste ich: Hier starte ich etwas Neues“.

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Schöne Dinge mit dem Anspruch

Seit Mai 2019 hat Barbara Juric ihren Laden offen. Ein Schlaraffenland – sowohl für kleine als auch große Fans von schönen Dingen. Nur einmal legt man die tollen Schreibgeräte von Traveler’s Company in die Hand und will fortan nie wieder zum Plastikkuli greifen. Der Edelstahl und das Messing, aus dem sie hergestellt sind, werden mit der Zeit noch schöner.

„Bei mir kann man Dinge kaufen, die lange Freude machen – ja sogar an die nächste Generation weitergegeben werden können. Auch das verstehe ich unter Nachhaltigkeit.“

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Schreibwaren, Papeterie, Bücher: Hier finden Erwachsene erlesenes Spielzeug. Dazwischen stärkt man sich mit einem Espresso von Akrap Kaffee. Hinter dem steht Barbaras Lebensgefährte Christian Akrap. Normalerweise gibt es seine Röstungen nur in der Wiener Theobaldgasse zu kaufen – durch Barbara nun auch in Stein. Am besten man gönnt sich dazu ein Stück Schokolade von Tiroler Edle. Es ist ein offenes Geheimnis, dass viele ihrer Kunden extra wegen dieser ins Kleine Welten pilgern …

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Aber auch die Kleinen machen große Augen, wenn sie den Raum entdecken mit dem Spielzeug aus Holz, den Malfarben von STOCKMAR, den Kinderschuhen von Froddo – oder Barbaras selbstgebaute Kinderküchen, die auf der Rückseite ein Waschsalon sind. Wer sich eine sichern will, sollte schnell sein. Denn den ursprünglichen Plan, sich auf selbstgebaute Kindermöbel zu spezialisieren, hat Barbara Juric wieder geändert. Zu viele tolle Sachen wollen zusammengetragen werden, da bleibt fürs Bauen momentan keine Zeit. Manchmal tut es gut, Pläne wieder zu ändern. Ein bissl Zick-Zack, das macht Barbara generell aus. Erfahrung in vielen Berichen hat die geborene Oberösterreicherin gesammelt: Die Modeschule besucht, Publizistik und Sozial- und Kulturanthropologie studiert. Bei der APA gearbeitet, eine Ausbildung zur Shiatsu-Praktikerin absolviert.

„Nach Stein bin ich wirklich auf einem Zick-Zack-Weg gekommen. Angekommen.“

Hier ist ein Platz zum Bleiben, findet Barbara. Obwohl die nächste Idee schon im Kopf schlummert. Einen weiteren Raum und einen Hof gibt es nämlich noch im Kleine Welten. Vielleicht wird daraus ja wirklich die Upcycling-Werkstatt, die sie ursprünglich im Kopf hatte. Krems/Stein ist auf jeden Fall der richtige Platz dafür: „Hier habe ich das Gefühl, dass noch etwas geht in dieser Stadt.“

Kleine Welten
Steiner Landstraße 14/1
3503 Stein an der Donau

Öffnungszeiten: Do & Freitag von 13 bis 18 Uhr
Samstag & Sonntag von 12 bis 18 Uhr
T- +43 68110527595
E-Mail: office@kleinewelten.at

Kohlrabi & Cocktails

Mother and son! Wenn sich zwei Generationen zusammentun, kommt etwas Neues für Krems heraus:

Am 14. Juni eröffnen Anna und Christoph Aichinger das FLAIR.

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Neustart im Gesundheitszentrum Goldenes Kreuz in Krems: Christoph und Anna

Essen bei Anna

Anna macht die Frühschicht im FLAIR. Das heißt: zwischen 8 und 17 Uhr gibt es im Ess-Café feine Gerichte. Gestartet wird mit diversen Frühstücks-Kombis. Mit gebeiztem Bio-Saibling und Erdäpfel-Blinis. Oder Bauernbrot mit Schafkäse und fermentiertem Gemüse. Ihren Küchenchef hat sie sorgfältig ausgewählt: Jakob war vorher bei Sonnentor und liebt es spontan mit frischen Zutaten zu kochen. „Wir richten uns ganz nach der Natur. Wenn gerade Kohlrabi Saison hat, dann gibt es verschiedene Kohlrabi-Gerichte. Was nicht reif ist, gibt’s nicht“, erklärt Anna.

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Foto: FLAIR

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Mittags kann man zwischen drei Gerichten wählen: vegan, mit Fisch oder Fleisch. Die Lieferanten haben Anna und ihr Koch Jakob gesucht und gefunden. Schafmilch-Produkte von Ingrid Proidl aus Dross zum Beispiel. Essig von Großauer Edelkonserven, Bio-Fisch von Gerhard Wolf. Eine kleine Auswahl an Delikatessen kann man auch für zuhause mitnehmen, so wie das Mittagessen in der Lunch-Box.

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Foto: FLAIR

Viele gute Gründe fürs FLAIR

Wichtig ist Anna der soziale Aspekt an ihrem neuen Lokal: Nicht nur fair kalkulierte Speisen will sie machen, auch Menschen eine Chance geben, die sonst nicht leicht eine Stelle finden. So hat sie eine ihrer Servicemitarbeiterinnen und die Putzdame über die CARITAS gefunden.

Cocktails bei Christoph

Schlägt die Uhr Fünf, dann wird’s Zeit für Christoph. Er macht das Ess-Café jeden Abend zur Cocktail-Bar. 0-8-15 geht bei ihm gar nicht. Seinen Pina Colada macht er mit Limettensaft und Rosa Pfeffer.

„Solche Cocktails bekommt man sonst nur in Wien. Ich will Krems etwas Neues bieten.“

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Gut, dass Christoph schon vieles gesehen – und gemixt – hat. Durch seine Ausbildungen in Thailand und Schweden bringt er einen Haufen neue Rezeptideen mit, durch seine Jahre im Loisium und im Smoke on viel Erfahrung. „Ich wollte immer eine eigene Bar haben und in der Nacht arbeiten. Meine Mutter arbeitet lieber untertags – das ergibt sich doch perfekt. So können wir den ganzen Tag über das FLAIR bespielen.“

In Christophs Cocktails kommen auch viele heimische Zutaten. Der Gin ist von Wildstueck, der Whiskey von Kausl aus Mühldorf. Und damit man sich auch am Abend im FLAIR nicht ausschließlich flüssig ernähren muss, serviert das Team Knabbereien und kleine Gerichte wie Flammkuchen oder Quiche. Vielleicht in Zukunft auch mehr. Aber lieber langsam, Schritt für Schritt ist das Motto.

Also abwarten und viele Cocktails trinken!

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Öffnungszeiten ab 14. Juni 2018:

FLAIR, Gesundheitszentrum Goldenes Kreuz, Langenloiser Straße 4, 3500 Krems
Tel: 02732/76489

Geöffnet: Dienstag bis Samstag (Feiertag Ruhetag)

ESS-CAFÉ:  8-17 Uhr
COCKTAILBAR: Dienstag & Mittwoch: 17–24 Uhr, Donnerstag, Freitag, Samstag: 17–1 Uhr

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