Sog, Wirkung.

Seit 25 Jahren bringt That‘s Jazz musikalische Live-Erlebnisse nach Krems.

Ganz nah. Wer Konzerte von That‘s Jazz im Salzstadl besucht, erlebt Musikerinnen und Musiker aus der ersten Reihe. Ein Grund, warum die Abende so unter die Haut gehen. Auch, wenn man mit Jazz sonst nichts am Hut hat: „Viele Bekannte habe ich so schon “mitgeschleift“, obwohl sie normalerweise keinen Jazz hören. Beim Konzert sitzen sie dann aber mit großen Augen da und sind begeistert“, schmunzelt Obmann Günter Fallmann.

Obmann Günter Fallmann ist auch fürs Programm zuständig.

Der Live-Faktor

Entscheidend ist das Live-Erlebnis. Da sind sich Günter Fallmann und der Musiker Andreas Mayerhofer einig. Zweiterer ist eines der Gründungsmitglieder von That‘s Jazz – 25 Jahre gibt es den Verein heuer schon. „Beim Jazz sprechen wir wirklich von live. Weil hier durch Improvisation so viel möglich ist“, findet Andreas Mayerhofer. Für ihn ist es ein glücklicher Zufall, dass der Salzstadl und That‘s Jazz einander im Laufe der Zeit „gefunden“ haben. Die rund zehn Konzerte pro Jahr finden im Saal des Steiner Wirtshauses statt. Der hat noch dazu eine großartige Akustik.

Ein wichtiges Gesicht in der 25-jährigen Vereinsgeschichte: Andreas Mayerhofer

Was Nachwuchstalente brauchen

Den Pianisten von Billie Holiday haben sie schon nach Krems geholt. Neben den großen Namen ist es dem Verein auch wichtig, eine Plattform für regionale Musikerinnen und Musiker zu sein. Auch für Junge, es geht um den Nachwuchs. Was der braucht? „Lehrer aus der Praxis, die selbst auf der Bühne stehen. Das erzeugt eine Sogwirkung. Und wenn noch drei, vier andere aus dem Freundeskreis ein Instrument lernen, dann verstärkt sich der Sog. Wenn‘s dann noch einen guten Platz zum Üben gibt, perfekt. So kann etwas entstehen“, sagt Mayerhofer.

Zum Verein: That’s Jazz
Zum Gasthaus Salzstadl: Donaulände 32, 3500 Krems/Stein

Strich, Punkt, Interview.

Stell dir vor, eine stellt Fragen, und der andere zeichnet. Heute gibt’s ein Interview mit Clemens Denk, Künstler und Musiker. Mit Krems verbindet ihn nicht nur Ort & Stempel  in der Geburtsurkunde, sondern auch seine Schulzeit.

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Ich kenn den Clemens aus einer anderen Ecke, gehört zur an-verbandelten Verwandtschaft. Und wenn mich wer fragt, was er so macht, dann muss ich ausholen. Weil er sich in kein Kastel stecken lässt. Weil er Musik und Malerei macht. Weil er Lieder schreibt, Schlagzeug spielt. Weil er mit Pinsel und Stift arbeitet. Weil er zu einer Gruppe an jungen Künstlern und Künstlerinnen gehört, die Wien abseits des Mainstreams ihren Stempel aufdrücken.

Aber nun los. Munter hinein ins lustige Frage-Antwort-Spiel.  Freut euch auf diese Cartoons rund um die Themen Kunst + Krems.

Wie schaut das ideale Würstel zum Kremser Senf aus?

Wie schaut das ideale Würstel zum Kremser Senf aus

Wie wichtig ist Langeweile?

Wie wichtig ist Langeweile

Was kann ein Song besser als ein Bild?

Was kann ein Song besser als ein Bild

Und umgekehrt? Was kann ein Bild besser als ein Song?

Und umgekehrt

Zeichnest du eine Krems-Postkarte?
Zeichnest du uns eine Krems-Postkarte

Worin liegt der Unterschied zwischen Kunst und Deko?

Worin liegt der Unterschied zwischen Kunst und Deko

Clemens‘ aktuelle Ausstellung läuft noch bis 16. Oktober im KLUCKYLAND in Wien.
Ihr solltet euch Clemens Denk auch anhören. Weil er mit seinen Liedern ein Liedermacher der anderen Art ist. Weil er in seine Texte genauso viel Ironie packt wie in seine Bilder. Weil die Mitte da drüben ist.
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Danke, Clemens!

 

Imagine all the people lying here in peace

Setzen. Hören. Legen.
Ein ganz besonderes Klangerlebnis in Stein.

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Ich bin weder gläubig noch spirituell veranlagt. Aber wenn man am Karfreitag auf einer Matratze in einer Kirche liegt, dann verlassen die Gedanken die alltäglichen Runden.

Kurze Erklärung. Im Rahmen des Osterfestivals IMAGO DEI war ich beim Konzert von Marino Formenti in der Steiner Minoritenkirche.

Das ist meine Notiz, wenn ihr so wollt. Über ein paar ganz besondere Stunden.

Besonders. Weil der Abend Freiheit bedeutete. Die Freiheit, sich als Zuhörer_in im Raum zu bewegen. Sich hinzulegen. Hinzusetzen. Hinzustellen. Dem Pianisten ganz nahe kommen. Unters Klavier legen. Oder doch im letzten Winkel stehen. Alles erlaubt. Keine klassische Pianist-Publikum Situation. Kein unbequemer Sessel, mit dem man sich abfinden muss. Und dadurch: die Chance, sich der Musik auf seine persönliche Weise nähern zu können. Ganz buchstäblich.

Besonders. Weil der Abend Gemeinschaft bedeutete. Wenn man gemeinsam mit sehr vielen anderen (ich bin schlecht im Schätzen) in dieser Kirche liegt/sitzt/steht/geht, dann entsteht etwas. Eine Gemeinschaft, weil man gemeinsam erlebt. Etwas, das verbindet. Auch, wenn es nur für ein paar Stunden ist. Eine Gemeinschaft, die (deshalb?) eine besonders friedliche war. Und damit meine ich das freundliche Aufeinander-Zugehen und das höfliche Einander-Sein-Lassen. Den Respekt.

Besonders. Weil der Abend Zeit bedeutete. Es war ein langes Konzert. Aber irgendwie wurde aus dieser langen Zeit nie Langeweile. Sie war vielmehr ein Geschenk. Einmal bewusst Zeit verbringen. Nur hören. Nur schauen.
Ganz für sich – inmitten von anderen. Diese Ambivalenz, die man sonst vielleicht manchmal im Kaffeehaus erlebt.

Besonders. Weil der Abend Sehen bedeutete. Auch wenn es eigentlich ums Hören ging. Spannend, zu sehen, wie sich Menschen in einer Situation wie dieser verhalten. Wer als Erste/r aufsteht, wenn der Pianist das nächste Stück an die Tafel schreibt. Wer ständig Ort und Lage wechselt. Und wer lieber den ganzen Abend an einem Platz verbringt. Die Erkenntnis, dass Menschen eben ganz unterschiedlich sind. Aber dass sie eines an diesem Abend eint: die Würde. Ich weiß auch nicht genau warum, aber an die habe ich gedacht. Dass alle, die da saßen/lagen/standen Würde ausstrahlten. Und vielleicht hat das ja ein Stück weit mit der bereits erwähnten Freiheit zu tun, selbst entscheiden zu können.

Besonders. Weil der Abend Freude bedeutete. Eine ganz unerwartete. Denn ich bin durchaus skeptisch hingegangen. Weil klassische Musik normalerweise nicht meins. Aber dafür bin ich mit Erkenntnis heimgekommen, dass es gut ist, sich ab und an auf etwas Neues einzulassen. Neue Erfahrungen zu machen. Einfach weil es Freude gibt, die man sonst nicht erlebt hätte.

Im Programmheft stand „Ein Plädoyer gegen die Fokussiertheit … gegen die lineare Zeit , gegen die Absicht … gegen die gekaufte Erleuchtung“.

Das ist mein Plädoyer für die Erfahrung.

Danke an Marino Formenti für dieses schöne Erlebnis.
Danke an Jo Aichinger, der Marino Formenti nach Krems gebracht hat.

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